Woran man ein gutes Training zur Selbstverteidigung erkennt…

Selbstverteidigung heißt, dass man sich adäquat in oder vor einer Auseinandersetzung verhält. Das muss keine Gewalt beinhalten und keinen Kampf. Vielmehr ist das Erkennen einer eventuell gefährlichen oder kritischen Situation und das Umgehen dieser, der beste Weg einer Selbstverteidigung.

Das Ziel ist es, möglichst unbeschadet durch den Alltag zu kommen und Risiken zu minimieren. Sollte man von einer Konfrontation überrascht werden oder ist sie nicht zu verhindern, gibt es zwei Lösungen: Die Flucht oder der Kampf solang bis der Angriff gestoppt ist.

Viele Trainer, Schulen, Stile und Systeme schreiben sich „Selbstverteidigung“ auf die Fahnen. Warum das häufig nur Marketing ist, kann man gut mit Hilfe der nachfolgenden Fragen überprüfen:

Wie schwer sind die Techniken zu erlernen bzw. wie intuitiv kann man sie ausführen? Wie gut funktionieren die Techniken und Taktiken?

Keep it simple – weniger ist mehr. Techniken müssen auch im Stress funktionieren und dafür dürfen sie nicht kompliziert sein. Dem Ausübenden müssen Freiheiten für seine individuellen Lösungen gelassen werden.

Es gibt eine nicht oder nur schwer zu trainierende „first reaction“, eine erste intuitive Reaktion auf einen Angriff. In einer Selbstverteidigungssituation wird man evtl. völlig unvorbereitet von einem Angriff überrascht, das ist einer der großen Unterschiede zu einem Wettkampf, egal in welcher Kampfsportart und mit welchem Regelwerk er stattfindet.

Seine first reaction zu kennen und danach möglichst schnell in eine gute Verteidigungsstruktur zu kommen, ist die Aufgabe eines modernen Selbstverteidigungstrainings.

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Wie realistisch wird trainiert?

An einem passiven Partner kann jeder seine Techniken umsetzen – aber wenn der Angreifer dagegen hält, sieht das anders aus! Nach dem Erlernen der Techniken kommt der entscheidende Teil: Das Lernen sie durchzusetzen.


Werden regelmäßig Szenarien trainiert?

Das Wesen einer Selbstverteidigungssituation ist dynamisch. Wer das noch nie erlebt hat, wird sehr wahrscheinlich von der Situation überrannt werden. Es gibt viele Möglichkeiten relativ nah an die Realität heran zu trainieren – in einem guten Training wird dies step by step erarbeitet.

Schon die Beobachtung der Gegebenheiten im Vorfeld ist entscheidend – vielleicht kann die Konfrontation ja umgangen werden?

Die Aufmerksamkeit und die Verteidigungsbereitschaft kann durch gute Beobachtung erhöht werden und maximiert die Chancen zu entkommen oder zu gewinnen. Mit gewinnen ist hier das Erkämpfen einer Fluchtoption oder das Stoppen des Angriffs gemeint.

Der Verteidiger soll in die Lage versetzt werden situationsadäquat zu handeln. Die Verteidigung muss im rechtlichen Rahmen verhältnismäßig zum Angriff erfolgen. Die reale Situation verlangt schon genug ab – diese Dinge sind im besten Falle vorher automatisiert worden.


Werden alle möglichen Distanzen eines Kampfes durch das Training abgedeckt?

Die wichtigste Distanz ist die außerhalb der Reichweite des Angreifers, hier gibt es noch viele Spielräume. Für alle näheren Distanzen (Kick-, Box-, Trapping- und Grapplingdistanz) gilt es ein entsprechendes Technikrepertoire und Kampferfahrung zu haben.

Werden realistische Waffenangriffe thematisiert?

Es gibt zahlreiche mögliche Waffen in unserem Alltag wie ein Messer oder einen Stock. Der Umgang mit und gegen diese Waffen sollte trainiert werden, um im Ernstfall Lösungen parat zu haben.

Werden Verhaltensweisen zur Deeskalation geübt?

Jeder vermiedene Kampf ist ein gewonnener. Deeskalation muss aber geübt werden, sowohl verbal nach außen als auch im Umgang mit sich selbst.

Wird der rechtliche Rahmen beachtet?

Eine Verteidigung muss verhältnismäßig zum Angriff erfolgen, ansonsten gewinnt man vielleicht auf der Straße – verliert aber später vor Gericht.

Werden Dritte in die Verteidigungshandlung mit einbezogen?

Häufig ist weder der Verteidiger noch der Angreifer allein unterwegs – das ergibt viele Konstellationen die trainiert und thematisiert werden sollten. Ein Familienvater wird mit Frau und Kind an der Seite andere Lösungen finden müssen, als ein männlicher Freundeskreis auf dem Weg zur Disko. Auch ist die Verteidigung gegen mehrere Angreifer völlig anders als in einer Eins-gegen-Eins-Situation.

Wer erleben will, wie man das Thema Selbstverteidigung in einem Training umsetzen kann, darf gerne in Rosenheim vorbei schauen!